Wer wir sind?
ver.di steht für Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, sie hat über 2 Millionen Mitglieder, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus vielen unterschiedlichen Branchen und mehr als tausend Berufen. ver.di schließt jährlich hunderte von Tarifverträgen ab und regelt damit die Arbeitsbedingungen von Millionen Menschen. Der Fachbereich B mit der Fachgruppe Besondere Dienstleistungen hat über einhunderttausend Mitglieder, darunter viele Tausend aus Branchenunabhängigen (freien oder ungebundenen) Call Centern, die als Dienstleister rund um Kundenkontakte, Service und Beratung tätig sind.
Die Call Center Branche entwickelt sich seit Jahren rasant und schafft jährlich neue Arbeitsplätze. An die Beschäftigten werden hohe Anforderungen in Bezug auf Flexibilität und Qualifikation gestellt – ver.di hat sich deshalb auch an der Schaffung des neuen Ausbildungsberufes „Kaufmann/Kauffrau für Dialogmarketing“ beteiligt. Wir stellen in Call Centern sehr hohe Belastungen für die Beschäftigten fest, allzu oft gibt es zweistellige Fluktuationsraten und eine überdurchschnittlich hohe Krankenquote.
ver.di kann die Beschäftigten in Call Centern fast überall direkt unterstützen. 80 ver.di Bezirke in 10 Landesbezirken und noch mehr Geschäftsstellen vor Ort sowie viele Aktive, die sich als Betriebsräte und gewerkschaftliche Vertrauensleute in den Betrieben sowie als Funktionäre in gewerkschaftlichen Gremien engagieren, sind ein Garant dafür!
Was wir wollen?
Unser gemeinsames Ziel ist dafür zu sorgen, dass auch in den branchenunabhängigen (freien oder ungebundenen) Call Centern endlich tarifliche Strukturen mit der Absicherung von Gehalt, Urlaub und weiteren Leistungen geschaffen werden.
Dies werden wir aber nur erreichen, wenn viele Kolleginnen und Kollegen erkennen, dass eine starke Gewerkschaft wie ver.di gute und fortschrittliche Tarifverträge aushandeln kann.
Wir sind für das Aushandeln und den Abschluss von Tarifverträgen zuständig, die Betriebsräte haben deren Einhaltung zu kontrollieren und ihr habt als ver.di Mitglied einen Rechtsanspruch auf die Leistungen, aus diesen Tarifverträgen.
Gemeinsam wollen wir Folgendes erreichen:
- ein tariflich abgesichertes Einkommen, z.B. über ein Grundgehalt unter Einbeziehung von Erfahrung und Betriebszugehörigkeit sowie zusätzliche leistungsgerechte Vergütungsbestandteile wie Bonus oder Prämien. Der gesetzliche Mindestlohn ist bei weitem nicht ausreichend.
- eine im Tarifvertrag geregelte Wochenarbeitszeit, ggf. zusätzlich über ein Jahresarbeitszeitkonto.
- einen jährlichen Erholungsurlaub von z.B. 6 Wochen
- eine tarifliche Vereinbarung zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, z.B. über geregelte Bildschirmpausen, eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes sowie eine Regelung zur Einhaltung des Datenschutzes.
- dazu weitere Regelungen wie angemessene Zuschläge für Überstunden und Arbeit zu ungünstigen Zeiten, unbefristete Arbeitsverhältnisse sowie ein zusätzliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Was Gewerkschaft noch ist…
… Arbeitsplatzsicherung
In globalen Zeiten und Krisen zeigt sich, wie schnell Löhne sinken, Arbeitsbedingungen sich verschlechtern und Arbeitsplätze verloren gehen können. Während Gewinne und Höchsteinkommen drastisch steigen, gehen kleine und mittlere Realeinkommen sogar zurück. Und für die meisten Beschäftigten, die ihren Arbeitsplatz verlieren, liegen noch 12 Monate zwischen dem Verlust des Arbeitsplatzes und dem Abstieg in Hartz IV. Absoluten Schutz können auch wir nicht garantieren, das ist richtig. Aber mehr Sicherheit, Hilfe und Ertrag aus der eigenen Arbeit kann man nicht haben und erreichen als in und mit der Gewerkschaft. Und mit jedem neuen Mitglied wächst unsere Kraft.
… Solidarität
Solidarität ist für uns ein hoher Wert, ebenso wie Freiheit und Gerechtigkeit. Sie beginnt im Kleinen und wirkt noch im Globalen. Dass solidarisch alle besser leben, finden die Meisten. Sie wollen faire Einkommen, humane Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit. Dafür muss man solidarisch fühlen, aber auch handeln und notfalls kämpfen. Solidarität ist die Macht der Vielen. Gewerkschaft ist fühlbare und praktische Solidarität. Und wirklich starke Ideen sind zeitlos.
… Gemeinschaft
Das Lebenselixier der Gewerkschaften ist die Solidarität. Mit ver.di leisten sich über 2 Millionen Mitglieder für ein Prozent ihres Bruttoverdienstes eine Organisation, die sie über ihre Rechte informiert und berät, in Betriebs- und Personalräten vertritt, Gehälter und Arbeitsbedingungen aushandelt und, falls nötig, auch Streiks organisiert und solange Streikgeld zahlt, bis ein akzeptables Ergebnis erreicht ist. Dafür arbeiten Tausende haupt- und ehrenamtlich in Betrieben und Ortsvereinen, in 62 Bezirks-, 10 Landesgeschäftsstellen und der Berliner Bundesverwaltung.
… Demokratie
Der Beginn: Not macht kämpferisch – Die Gewerkschaftsbewegung entwickelte sich mit der Industrialisierung. Eine Arbeitszeit von 13 Stunden pro tag und mehr war bis Mitte 19. Jahrhundert normal – ohne auch nur einen Tag Urlaub. Die Beschäftigten waren zudem völlig rechtlos der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgesetzt. Es gab auch keine Lohnfortzahlung bei Krankheit, von Arbeitslosengeld oder Rente ganz zu schweigen. Und der Lohn reichte nicht, um eine Familie zu ernähren. Die schiere Not war täglicher Gast in den armseligen Unterkünften der Arbeiterfamilien, Es waren Facharbeiter, die als erst erkannten, dass sie nur durch Zusammenhalt und Solidarität eine Kraft bilden können, die stark genug ist, ihre Situation zu verbessern.
… Engagement für gute Arbeitsbedingungen
Prekäre Arbeitsverhältnisse mit schlechter Bezahlung, fehlender sozialer Absicherung und schikanöser Behandlung haben in den vergangenen zehn Jahren leider wieder rasant zugenommen. Das bedeutet: wenn Sie mit Ihren Arbeitsbedingungen im Großen und Ganzen zufrieden sind, sollte Sie sicherstellen, dass das so bleibt. Und falls ihr Gehalt zu niedrig, den Arbeitsplatz zu unsicher oder ihren Arbeitgeber unfair finden, sollten Sie etwas dagegen tun. Beides können Sie allein versuchen, aber am effektivsten schützt und verbessert und wehrt man sich gemeinsam mit anderen und gut organisiert – also mit uns.
